Die in Los Angeles lebende Balletttänzerin Xenia Karelina, die sowohl die US-amerikanische als auch die russische Staatsbürgerschaft besitzt, wurde in Russland zu zwölf Jahren Haft in einer Strafkolonie verurteilt. Der Vorwurf: Hochverrat.
Karelina hatte im Februar 2022 eine Spende von 50 US-Dollar an den Verein „Razom for Ukraine“ geleistet, der die Ukraine inmitten des russischen Einmarsches unterstützte. Der russische Geheimdienst FSB behauptet, das Geld sei für medizinische Artikel, Ausrüstung und möglicherweise sogar Munition für die ukrainischen Streitkräfte verwendet worden.
Karelina wurde während eines Familienbesuchs in Jekaterinburg festgenommen und bekannte sich laut russischen Quellen vor Gericht schuldig. Ihr Anwalt bestreitet jedoch, dass sie sich der antirussischen Absichten bewusst war und plant, gegen das Urteil Berufung einzulegen.
Die US-Regierung hat den Prozess scharf kritisiert und als "Farce" bezeichnet, wobei Washington Moskau vorwirft, US-Bürger aufgrund unbegründeter Anschuldigungen gezielt zu verhaften. Diese Praxis wird in den USA als Teil einer Strategie des Kreml angesehen, politische Gefangene als Druckmittel für die Freilassung von im Ausland verurteilten Russen einzusetzen. In jüngster Zeit gab es wiederholt Gefangenenaustausche zwischen den USA und Russland, was die Besorgnis über solche politisch motivierten Inhaftierungen verstärkt hat.
Die Verurteilung Karolinas hat international Aufmerksamkeit erregt und trägt weiter zu den Spannungen zwischen den USA und Russland bei, die durch solche Fälle zunehmend verschärft werden.
Foto: Denis Oliveira / unsplash.com
Ksenia Karelina, auch bekannt als Khavana, sitzt in einem Glaskäfig in einem Gerichtssaal in Jekaterinburg, Russland, Donnerstag, 20. Juni 2024. Der Prozess gegen eine Frau mit doppelter US-amerikanisch-russischer Staatsbürgerschaft, die des Hochverrats angeklagt ist (AP Photo)
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